Schrebergärten – neuer Kult oder altes Spießertum?

Schrebergärten, Kleingartenkolonien – wie man sie auch nennt, die meisten Menschen haben beim Gedanken daran ein ganz bestimmtes Bild vor Augen: Rentner bei der Gartenarbeit, spießige Vorschriften und Stille.

Das alles stimmt. Es sind vor allem ältere Leute, die dort ihr Gemüse düngen und ihre Rosen züchten; Kleingartenkolonien sind Vereine und daher gibt es für die Nutzung und Pflege der Gartenparzellen (teilweise strenge) Vorschriften; und ja, es ist ein Ort der Stille – die Stille der Natur inmitten oder am Rande der Stadt.

Doch inzwischen zieht es auch immer mehr junge Familien in die Kleingartenkolonien. Sie suchen einen Ausgleich zum Stadtleben, eine grüne Oase der Erholung, eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung oder eine Grünfläche für ihre Kinder. Aber auch die Erwachsenen kommen nicht zu kurz. Neben dem Gärtnern ist so ein Schrebergarten ein wunderbarer Ort, um sich mit Freunden zu treffen, zu grillen oder faul in der Sonne zu liegen. Wer will kann sich jederzeit mit seinen Nachbarn in ein politisches oder sportliches Streitgespräch vertiefen oder über den Gartenzaun hinweg über Gott und die Welt plaudern.

Also Kult oder Spießertum? Das ist eine Sache des Blickwinkels.