Biergärten – ein Treffpunkt mit Tradition

Biergärten sind heutzutage ein beliebter Treffpunkt, um sich in den warmen Sommermonaten mit Freunden zu treffen, zu essen und an der frischen Luft ein kühles Bier zu genießen. Doch wie sind die Biergärten eigentlich entstanden? Der Ursprung der Biergärten befindet sich in Bayern.

„Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt“ – heißt es in einem traditionellen Kinderlied und was für den Bauern gilt, das gilt auch für den Brauer, genauer gesagt für den Bierbrauer. Weil im Bayern des 19. Jahrhunderts vorwiegend untergäriges Bier hergestellt wurde, das bei der Gärung bei 4°C bis maximal 8°C gelagert werden durfte, war das Bierbrauen nur in den Monaten September bis April erlaubt. Der eigentliche Brauvorgang fand im März statt, deswegen spricht man heute bei dunklem Bockbier auch von einem Märzenbier.

Um das Bier auch im Sommer lagern zu können, bauten die Brauereien Bergkeller, so genannte Märzenkeller, in denen Sie durch Kühlung und besondere Baumbepflanzung der darüber liegenden Hügel für ausreichend kühle Temperaturen sorgen konnten. Früher war es üblich, sich das Bier in den Kellern direkt in einem Maßkrug (daher kommen auch die Bierkrüge mit den Metalldeckeln) abfüllen zu lassen und so nach Hause zu tragen. Weil aber in den heißen Sommermonaten das Bier häufig direkt vor Ort getrunken wurde, haben die Brauereien einfach Tische und Bänke unter die schattigen Bäume gestellt – der Biergarten war geboren.

Die traditionellen, an der Bayerischen Biergartenverordnung ausgerichteten Biergärten verkaufen Bier, andere Getränke und auch Essen, es ist den Gästen aber erlaubt eigene Mahlzeiten mitzubringen und zu verkaufen. Und sie müssen einen Gartencharakter vorweisen, vorwiegend befinden sie sich, nach guter alter Tradition, unter Kastanienbäumen. Diese Punkte grenzen die traditionellen Biergärten von anderen Freischankflächen ab.